Stand: 1. Februar 2018; ergänzt im Februar 2019
Die Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) gibt es für 60EUR/30Tabletten seit Jänner 2018 auch Wien: in der Marien-Apotheke in der Schmalzhofgasse wird das Sandoz®-Generikum im Rahmen eines Pilotprojekts gegen Privatrezept verkauft.
Dafür ist das Rezept einer kompetenten Arztpraxis/eines Behandlungszentrums mit HIV-Schwerpunkt nötig. Begleitende ärztliche Untersuchungen/Tests sind Voraussetzung für die Abgabe der PrEP-Medikamente. Sie erfolgt dabei gemäß den Richtlinien der Österreichischen Aids-Gesellschaft (ÖAG).
Ergänzender Hinweis: Die Kornblumenapotheke in Grafenstein/Kärnten bietet das Truvada®-Generikum Emtricitabin/Tenofovir zum (Einkaufs-)Preis von 64,90 EUR an. Voraussetzung für den Erwerb ist ein gültiges ärztliches Rezept.
Das Präpaprat des Pilotprojekts heißt Emtricitabin/Tenofovirdisoproxil Sandoz® und wird als Monatspackung abgegeben. Die Pharma-Firma Sandoz bietet über ihre Tochter Hexal auch in der BR Deutschland im Rahmen eines Modellprojektes ein PrEP-Generikum an (die sogenannte Blister-PrEP). In Österreich wird das Präparat jedoch nicht personalisiert und verblistert (in Plastikstreifen eingeschweißt und mit Patient*innennamen bedruckt) abgegeben. Sie steht grundsätzlich Personen offen, die ihren Wohnsitz nicht in Österreich haben. Möglich ist auch die Abgabe gegen ein EU-Rezept. Allerdings ist anfangs nur ein bestimmtes Kontingent an Emtricitabin/Tenofovirdisoproxil Sandoz® verfügbar. Ein Versand in die EU ist nicht möglich.
PrEP-Nutzer*innen werden in der Apotheke gebeten, begleitend an einer Studie (H. Streeck, Uni Duisburg) teilzunehmen, um Daten zur Situation in Wien und Österreich zu sammeln.
Es ist damit zu rechnen, dass auch andere Hersteller*innen die Preise für ihre PrEP-Präparate bald senken werden. Das Generikum Emtricitabine/Tenofovirdisoproxil Mylan® kostet derzeit in Österreich noch 318EUR, das Originalmedikament Truvada® ca. 990EUR. In Österreich bezahlen Krankenkassen generell keine Vorsorgemaßnahmen, damit ist die Finanzierung der PrEP Privatsache.
Marien-Apotheke Wien: www.marienapo.eu
Eine Liste der Ärzt*innen und Zentren, die Privatrezepte im Rahmen des Pilotprojektes ausstellen können, findet sich bei der Österreichischen Aids-Gesellschaft
Lies mehr zum Thema in unserem ausführlichen PrEP-Faltblatt.
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Diese Informationen stellen keine Anleitung oder Aufforderung zur illegalen Einfuhr/Beschaffung/Weitergabe von den dem Arzneimittelrecht unterliegenden Medikamenten in AUT/EU/CH dar.
Bild: „Stiege IX“. Diashi, Wien, Feb. 2018. ©